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Unter dem Motto “Schule macht Zukunft – Impulse für ein nachhaltiges Leben” findet am Freitag 28.2. in Kiel ein Kongress für Schüler und ihre Lehrkräfte mit 32 BNE-Workshops statt. Dieser leitet 2020, als Jahr in dem “Bildung für nachhaltige Entwicklung” (kurz: BNE) ein Schwerpunkt ist, ein.  Schulen sollten ihre “Delegation” als Teilnehmer dazu anmelden; die Anfahrtskosten werden übernommen.

Auch der sii-Kids & -talents e.V. ist mit “Media4Teens”, unter der Workshop Nr. 22, mit “Nachhaltige Smartphones, digital präsentiert” dabei.

Themen des Kongresses sind die drei Säulen der Nachhaltigkeit: ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit und deren 17-Hauptziele (es gibt viele, viele Unterziele). Die Veranstalter möchten mit dem Kongress neue Impulse geben und die vielfältigen BNE-Aspekte aufzeigen. Dabei bieten BNE-Aktive 32 spannende Workshops zum Mitmachen an, in Kiel an der Uni (CAU) und weitere, parallel an anderen Orten in ganz SH. Außerdem sind alle Schulen im Land eingeladen, per Video-Stream die Eröffnung und den Abschluss der Veranstaltung an der Uni Kiel live zu verfolgen. Siehe Einladungs-Schreiben (pdf) dazu!

Hier sind alle 4 pdf-Dokumente für Schulen vom Bildungsministerium dazu als ZIP-Datei herunterladbar.

Der BNE-Kongress ist für “Schul-Delegierte“.

Genauer für Schülerinnen und Schüler von weiterführenden Schulen in SH und ihren Lehrkräften, die als Schul-Delegation im Bereich Nachhaltigkeit etwas bewegen wollen. Eine Schuld-Delegation besteht aus fünf bis zehn Schülern inklusive einer Lehrkraft. Die Teilnehmenden besuchen während des Kongresses von den 32 Angeboten jeweils 2 verschiedene, jeweils 90-minütige Workshops. Das Programm (pdf) kann hier heruntergeladen werden.

Alles ist kostenlos. Sogar ein Bus-Shuttle ist möglich!

Die Teilnahme am Kongress samt Workshops ist kostenlos, ebenso wie das Mittagessen. Außerdem werden die Kosten für die An- und Abreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln übernommen. Sollte eine rechtzeitige Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht möglich sein, kann ein kostenloser Bus-Service in Anspruch genommen werden. Siehe Anmeldeformular (ausfüllbare pdf) sowie Fotogenehmigung (pdf).

Das ausgefüllte Anmeldeformular bitte per Mail senden an: anmeldung.bnekonferenz@bimi.landsh.de oder per Fax an 0431 988–2527. Anmeldeschluss ist Montag, 10. Februar 2020. Eine Bestätigung folgt kurz danach.

Wichtigste Eckdaten:

  • Termin: 28. Februar 2019
  • Zeiten: 8:30 bis 16:30 Uhr, 1. Vortrag: 9.30 Uhr
  • Ort: Kiel, Max-Planck-Hörsaal am Campus vom CAU
    • Adresse: Campus der Christian-Albrechts-Universität (CAU),
      Max-Planck-Hörsaal, Leibnizstr. 13, 24118 Kiel
  • Anmeldeformular senden an: anmeldung.bnekonferenz@bimi.landsh.de oder Fax: 0431 988–2527.

Hintergründe & Beteiligte

Im Jahr 2020 rückt Schleswig-Holstein die Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) in den Fokus. Gemeinsam laden das Bildungsministerium, das Umweltministerium, die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) sowie das Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) zum Kongress ein. Beteiligt sind auch das IQSH sowie das BNUR.

Parallel zum Geschehen in Kiel an der CAU finden dezentrale Angebote statt, welche eine Weiterführung des Bildungsprojektes HIER FÜR DIE WELT LERNEN (BNUR / RENN.nord) sind. Schulen, die noch einen BNE-Referenten ins Haus holen möchten, können dazu beim BNUR (Bildungszentrum für Natur, Umwelt und ländliche Räume) anfragen: info@bnur.landsh.de

Impulse für den Unterricht

Anfang 29.11.2014
Ende 29.11.2014
Veranstaltungsort Kiel

Landesthementag Begabungsförderung - Impulse für den Unterricht Bild

Der Landesthementag Begabungsförderung 2014 befasst sich mit den verschiedenen Möglichkeiten und Aspekten der kognitiven Förderung im Unterricht und in der Kita. Der Hauptvortrag wird hierzu Ergebnisse aus der empirischen Unterrichtsforschung beitragen.

Programm
9.00 Grußworte
9.15 Hauptvortrag
Begabungen im Unterricht fördern: Was sagt die Forschung?
Prof. Dr. Miriam Vock, Professorin für empirische Unterrichts- und Interventionsforschung, Universität Potsdam
11.00 Workshops I
13.00 Mittagspause
14.00 Workshops II
15.30 Ende der Veranstaltung

Eine Übersicht über die angebotenen Workshops finden Sie weiter unten auf dieser Seite.

Veranstaltungsnummer BFF0212
Landesthementag Begabungsförderung
Impulse für den Unterricht

Datum
Sonnabend, 29.11.2014, 9:00 – 15:30 Uhr

Ort
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Leibnizstraße 1
24118 Kiel

Anmeldung online bis zum 22.11.2014 unter Angabe der Veranstaltungsnummer BFF0212 auf: https://formix.schleswig-holstein.de

Kontakt
Maren Stolte
maren.stolte@iqsh.de

Workshops
1 Unterricht auf die Bedürfnisse der ganz schnellen und hochmotivierten Lerner ausrichten – Methoden und Aufgabenformate
Referentin: Birgit Lehfeldt

Die zunehmende Heterogenität der Schülerschaft fordert die Lehrkräfte heraus.
Wie lassen sich die Bedürfnisse der ganz schnellen und hochmotivierten Lerner berücksichtigen, ohne das Gros der anderen Schüler zu vernachlässigen?
Welche Methoden und Aufgabentypen entsprechen dem Lernen dieser Schülergruppe und fördern sie im alltäglichen Unterricht?
Die Fortbildung stellt einige der bisher bewährten Methoden vor und gibt neue Impulse für eine veränderte Unterrichtspraxis.

Referentin: Birgit Lehfeldt, Beratungslehrkraft für Fragen der Begabtenförderung, Studienleiterin für Pädagogik am IQSH, Lerncoach, Leiterin des Kompetenzzentrums Begabtenförderung an der Anne-Frank-Schule Bargteheide

2 Begabungen fördern in den naturwissenschaftlichen Fächern
Referent: Dr. Ulf Schweckendiek

Schülerinnen und Schüler flexibel in die Situation zu bringen, im Unterricht weiter zu denken und zu lernen, setzt eine besondere Aufgabenkultur voraus: Im Rahmen struktureller Verbindlichkeit, inhaltliche Begleitung und Zielorientierung kann sich tiefes naturwissenschaftliches Verständnis entwickeln und erleben. In diesem Workshop werden derartige Aufgabenformate besprochen, entwickelt und strukturiert.

3 Asperger – Hilfreiches zum Umgang mit Autisten im Schulalltag
Teil 1: Einführungsvortrag und Gruppenarbeit zur eigenen Praxis
Referent: Thomas Frøsig

Wie nehmen Autisten die Welt wahr?
Und wie können wir, als Lehrkräfte, unterstützend mit Ihnen umgehen?
Ein Workshop in dem wir uns in die Welt der Asperger, auch Spektrum autistischer Erkrankungen genannt, vertiefen. Durch Beispiele, Tipps und Ideen werden offene Fragen aus der eigenen Praxis beantwortet

4 Hochbegabung – ein Thema schon in der Kita?
Referentin: Birgit Thurmann

Folgenden Fragen soll im Rahmen des WS nachgegangen werden:

  • Woran erkennt man Kinder mit einer kognitiven Hochbegabung?
  • Welche pädagogischen Herausforderungen können sich ergeben?
  • Wie kann man die Kinder im Alltag begleiten, ohne alles auf den Kopf stellen zu müssen?
  • Wie kann die Zusammenarbeit mit den Eltern gelingen?
5 Naturwissenschaftliche Wettbewerbe – ein Mittel zur Begabungsförderung an Schulen
Referentin: PD Dr. Sabine Nick

Die Beteiligung von Schulen an Wettbewerben ist sehr unterschiedlich. Neben organisatorischen gibt es oftmals auch inhaltliche Gründe, die eine Teilnahme am Wettbewerb verhindern. Beispielsweise haben viele (Lehramts-)Studierende Wettbewerbe selbst nie kennen gelernt, so dass ihnen als zukünftige Lehrkräfte diese Möglichkeit der ergänzenden Förderung naturwissenschaftlich interessierter und talentierter Schülerinnen und Schüler vermutlich auch weniger präsent ist.
Eine der Zielsetzungen des Workshops soll es daher sein, Lehrkräfte anhand der am IPN in Kiel verorteten bundesweiten ScienceOlympiaden über die Ausrichtung und die Anforderungen von Wettbewerben zu informieren. Weiterhin werden der, für die Betreuung von Schülerinnen und Schülern benötigte, zeitliche Aufwand sowie mögliche Unterstützungsstrukturen aufgezeigt. Darüber hinaus soll aber auch der Austausch zwischen unterschiedlich wettbewerbserfahrenen Personen ermöglicht und angeregt werden.

6 Potenziale vieler Schüler wecken durch sprachsensible Unterrichtsplanung
Referent: Oliver Sesemann, Studienleiter und Landesfachberater Geographie, Landesfachberater Bilingualer Unterricht

Lernen und sprachliches Handeln sind zwei Seiten derselben Medaille, denn Sprache konstituiert die Konstruktion, Erweiterung und den Austausch von Wissen. Dementsprechend sind Sprachfertigkeiten für die Erkenntnisgewinnung, die Konzeptbildung und den Wissenstransfer erforderlich. Die hierzu notwendigen Sprachkompetenzen entwickeln sich allerdings nicht von selbst. Es muss daher in jedem Unterricht ein systematischer Erwerb von typischen relevanten Denk- und Sprachhandlungsmustern für die fachliche Kommunikation stattfinden.

Damit haben alle Lehrer die Aufgabe, für die Lernenden ein sprachliches Gerüst aufzubauen (Scaffolding), das zu Beginn der Anleitung und Unterstützung bietet und im Verlauf des Lernprozesses schrittweise zurückgebaut wird. Diese Herangehensweise ist zentraler Gegenstand des Workshops. Es geht dabei konkret um den Aufbau von fachbezogenen Verstehens- und Mitteilungsfähigkeiten (Sachfachliteralität), die explizit und systematisch in jedem Sachfachunterricht vermittelt werden müssen. Durch die sprachsensible Planung eines jeden Unterrichts werden schließlich die schlummernde Potenziale einer breiten Schülerschaft geweckt. Es werden fächerübergreifend übertragbare Beispiele für die unterrichtliche Umsetzung aufgezeigt.

7 Begabungsförderung im Mathematikunterricht: Selbstdifferenzierende Aufgaben
Referent: Helmut Mallas

Eine Aufgabe für alle! Mathematikaufgaben können so formuliert werden, dass weder Untätigkeit durch Überforderung noch Langeweile durch Unterforderung auftreten müssen. Merkmale dieser Aufgaben werden im Workshop untersucht, Anregungen und Techniken zum Erstellen bzw. Umarbeiten von Lern- und Trainingsaufgaben werden gezeigt und geübt.

8 Musik und Bewegung als Bausteine der Begabungsförderung
Referentin: Anette Kröger

Besonders begabte SuS wirken manchmal unruhig und unkonzentriert – wie können Bewegung und Musizieren hier nachhaltig Veränderungen bewirken? Wie können auch routinemäßige Übungseinheiten gelingen, ohne dass der Satz fällt: „Mir ist langweilig“.
Ein Weg ist der Einsatz von Elementen der Musik und Bewegung im allgemeinen Unterricht. Über das Wie mit vielen Best Practice Beispielen aus der Arbeit im Grundschulbereich wir dieser Workshop Antworten geben.

9 Fass an! – Verstehen kommt von Begreifen
Referentin: Dr. Johanna Pareigis

Die Hand als Werkzeug des Geistes und der Körper als Handlanger unseres Verstandes? Kognitionswissenschaft beschreibt dies heute anders: Handeln ist die Grundlage von Kognition, von Erkenntnis (Embodiment, Enactment).
Dieser Workshop ermöglicht praktische Erfahrungen des eigenen Tätigseins und gibt eine Einführung in den Versuch bewusst zu machen, was wir unbewusst (implizit) wissen und wissen könn(t)en. Wie kann handelndes Denken und denkendes Handeln in Kindergarten und Schule öfter möglich werden?

10 Begabtenförderung in den Fremdsprachen – Aufgabenformate und Unterrichtskonzepte
Referentin: Birgit Lehfeldt

Welche Möglichkeiten der Förderung sprachlicher Intelligenz gibt es neben den klassischen Ansätzen wie Austauschfahrten und dem Fremdsprachenwettbewerb?
Der Workshop befasst sich mit differenzierten Aufgaben, Projekten und Enrichment-Angeboten für die Schreib- und Lesebegeisterten unter Ihren Schülerinnen und Schülern.

Referentin: Birgit Lehfeldt, Beratungslehrkraft für Fragen der Begabtenförderung, Studienleiterin für Pädagogik am IQSH, Lerncoach, Leiterin des Kompetenzzentrums Begabtenförderung an der Anne-Frank-Schule Bargteheide

11 Schlüssel individueller Förderung: ein breit gefächertes Angebot – Das Förder- und Forderkonzept des Elsensee-Gymnasiums
Referentin: Dr. Astrid Wasmann

In diesem Workshop stellt ein Gymnasium sein inklusives Konzept zur Begabungsförderung vor. In der Vielfalt begabungsfördernder Angebote liegt der Schlüssel für die Förderung aller Schüler und Schülerinnen, sowohl Lernschwacher als auch Lernender mit Teilleistungsschwächen oder mit emotionalen Besonderheiten als auch besonders Begabter und Hochbegabter. Aus dem breit gefächerten Angebot werden einzelne Maßnahmen detailliert dargestellt.
Im zweiten Teil des Workshops sollen die TeilnehmerInnen für ihr Schulumfeld umsetzbare Maßnahmen erarbeiten.
Wie startet man?
Welche Strukturen sind schon vorhanden?
Welche Maßnahmen lassen sich einfach umsetzen?
Welche Förderungen sind dringend notwendig?
Welche Ziele und Prioritäten werden gesetzt?

12 Asperger – Hilfreiches zum Umgang mit Autisten im Schulalltag – Teil 2
Referent: Thomas Frøsig

Nach einer kurzen Zusammenfassung der Ergebnisse aus der Vormittagsarbeit wird als ein praktisches Werkzeug für das Eins-zu-eins-Gespräch mit Autisten die Methode “Post It” eingeführt und diese in Gruppenarbeit erprobt.

13 Coaching von Begabten. Gefangen zwischen Potenzialen, Logik und Emotionen
Referent: Jörg Martens (deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind – DGhK)

Viele begabte Kinder und Jugendliche durchlaufen eine schwierige Schulzeit und sind oft zusammen mit ihren Familien in mitten der Gesellschaft wie gefangen.
Welche Maßnahmen können den betroffenen Familien helfen?
Warum ist Coaching in vielen Fällen sinnvoll?
Was ist das Besondere an einem ECHA Coach (Spezialist in coaching the gifted) der DGhK?
Welche Ziele verfolgen die ECHA Ausbildungen?
Wie wird ein Coaching durchgeführt?
Abschließende Diskussion anhand von Fallbeispielen.

14 Besondere Begabungen bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache
Referenten: Wencke Schröder, Stefan Brömel (DaZ-Team des IQSH)

Bei Lernenden mit Deutsch als Zweitsprache verschleiern sprachliche Schwierigkeiten häufig intellektuelles Potenzial. Zudem haben Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund oftmals im Vergleich zu Schülern deutscher Herkunft ungünstigere Startchancen; die Herkunftsfamilien wirken im Vergleich zu deutschen mitunter bildungsferner. Unterrichtsstörungen oder Verhaltensauffälligkeiten werden im Schulalltag deshalb eher dem familiären oder kulturellen Kontext zugeschrieben als einer intellektuellen Unterforderung.
Dieser Workshop bietet Anregungen, wie Lernende mit Migrationshintergrund und besonderen Begabungen erkannt und gefördert werden können.

15 Die diagnostische Perspektive im Unterricht
Referentin: Andrea Momma

Welche Möglichkeiten habe ich im Unterricht besonders begabte und hochbegabte Schülerinnen und Schüler wahrzunehmen?
In diesem Workshop lernen Sie Methoden und Strategien kennen, um Ihren Blick diagnostisch zu schärfen. Dieser Schwerpunkt wird ergänzt durch kurze Informationen zur psychologischen Diagnostik hochbegabter Kinder und Jugendlicher.
Achtung: Diese Veranstaltung kann als einzelner Workshop besucht werden, sie bildet aber auch die Auftaktveranstaltung für eine Blended-learning-Fortbildung, die gesondert Zertifiziert wird und hauptsächlich online durchgeführt wird. Nähere Informationen dazu in der Veranstaltung.

16 Begabungsförderung in der beruflichen Bildung
Referent: Dr. Arno Broux

Der Workshop befasst sich zum einen mit den besonderen Bedingungen an den berufsbildenden Schulen (Aufbau, Struktur und System), zum anderen mit den Möglichkeiten der Förderung besonders begabter (Berufs)schüler.

17 Juniorstudium als Instrument der Begabungsförderung
Referentinnen: Susanne Neufeldt, Lena Lehmann-Willenbrock

Im Rahmen des Juniorstudiums können Schülerinnen und Schüler bereits vor dem Abitur reguläre Lehrveranstaltungen an der Christian-Albrechts-Universität besuchen. Es bietet sich vor allem zur Förderung von Schülerinnen und Schüler höherer Jahrgangsstufen an, deren Interessen und Fähigkeiten über das schulische Curriculum hinaus gehen.
Der Vortrag informiert über die Voraussetzungen und Möglichkeiten des Juniorstudiums. Anhand des Beispiels einer Schule wird gezeigt, wie ein Juniorstudium innerhalb der Schule umgesetzt und unterstützt werden kann.

18 Mach Dir ein Bild! – Sehen(d) verstehen
Referentin: Dr. Johanna Pareigis

Ob das Bild im Buch, die eigene Zeichnung oder Mindmap: Bilder sind nicht die Sprache der Dummen und Analphabeten. Visuelle Wahrnehmung führt zu anders zu komplexem Lernen und Verstehen als Erkenntnisgewinn in Text und Sprache. Visuelles Lernen ist weniger abhängig von Alter, Begabungen und sozialer Herkunft als die häufiger praktizierte Aneignung von verbalem Wissen.
Wie visuelles Denken und Handeln beim Lernen eingesetzt werden kann und wozu zeigt dieser Workshop.

Hochbegabte Kinder lernen auf die gleiche Art wie andere – aber schneller und komplexer. Doch wieso?

Die meisten Menschen erfassen und lernen in Teilschritten. Vom Einfachen zum Schweren; Vormachen-Nachmachen – so lauten die Lehrgrundsätze, mit denen die meisten Schüler gut zurechtkommen. Aber das Frontalhirn von Hochbegabten  ist laut Aljoscha C. Neubauer, Prof. an der Universität Graz, ausgeprägter (genetisch bedingt).  Durch den  leistungsfähigeren „Arbeitsspeicher“ erfasst ein hochbegabter Schüler zum Beispiel eine Information erheblich schneller und umfassender. Dabei gelangt er nicht in 1, 2, 3 Teilschritten zur Erleuchtung, sondern ihm geht gleich das ganze Licht auf – Details werden erfasst; die Dinge aus mehreren Perspektiven gesehen.

Knackpunkt: Selbstkonzept

Nur im richtigen, verständigen Lernumfeld mit Gleichgesinnten, einer stressfreien, selbstbestimmten und anregenden Umgebung, können Kinder ihre Fähigkeiten nutzen und weiterentwickeln. Ihr Selbstkonzept muss stimmen – dies entfalten sie nur unter ähnlich veranlagten Kindern.

Ein entsprechend förderliches Lernumfeld finden Grundschüler zum Beispiel in der Claus-Rixen-Schule in Altenholz bei Kiel. Susanne Braun-Speck aus Großhansdorf besuchte am 30. März 2011 die 4 + 1  Projektklasse, die von Lehrer Kai Frantzen geführt wird. Als motivierter Lehrer, weiß er, was das Wichtigste für diese ist: sich als normal empfinden und in einer Gruppe wohlzufühlen, ohne darin besonders aufzufallen.

Susanne Braun-Speck erzählt: „Im heimatlichen Umfeld, wie auch in Kai´s Klasse, hörte ich von vielen Kindern, dass sie an der normalen Schule oft so alleine sind. Hier finden sie „echte“ Freunde – Gleichgesinnte eben!“

Gleichgesinnte sind  natürlich nicht das Einzige, was die Schüler im 4+1 Projekt vorfinden. Lehrer Kai Frantzen entwickelte dieses Konzept im Laufe der letzten 10 Jahre. Anfangs bot er es kostenfrei am Samstag an, nunmehr seit 2007 an drei Tagen in der Woche. Jeden Tag begrüßt er andere Kinder. Sie kommen aus dem eigenen Haus, nahe liegenden Schulen und auch von weit her.

Selbstbestimmung fördert die Motivation

Konrektorin Andrea Raschke beantwortete der Besucherin zwischendurch rechtliche Fragen rund um die Idee. Auch, wie die Kinder zu ihnen kommen: „In der Regel werden die Kinder in Absprache mir den Eltern von ihren Lehrern für das Programm vorgeschlagen. Die Warteliste ist lang …“ Die stellvertretende Schulleiterin steht hundertprozentig hinter der Idee! Sie selbst hat jahrelang in New York gelebt und unterrichtet die bilingualen Klassen. Als zwei Schüler hereinkommen, spricht Andrea Raschke im fließenden Englisch mit den Kindern – die sii-kids Vertreterin ist beeindruckt!

Zum 4+1 Konzept gehört das selbstbestimmte Arbeiten: Die Schüler wählen sich jeweils selbst ein Thema aus; entscheiden, ob sie gerade alleine oder in einer Gruppe arbeiten möchten und fangen dann einfach an – mit komplizierten Schach-Knobeleien, Chinesisch lernen oder Geschichten am Computer schreiben.

„Obwohl die Kinder ständig in Bewegung waren, fand ich eine entspannte Atmosphäre vor!“, erklärt die Besucherin Braun-Speck. In dieser „Klasse“ der Claus-Rixen-Schule brauchen die Schüler nicht still an einem Platz sitzen. Sie arbeiten auch schon mal auf dem Boden liegend oder im Team am PC. Pausen werden nach Bedarf und im individuellen Rhythmus gemacht. Aufgaben und/oder Projektthemen mehrfach am Morgen gewechselt.

„Hier lernen wir halt eigenständig und etwas anderes, als immer nur Mathe und Deutsch!“, sagten mehrere der Kinder. Bloß dass sie nachmittags Zuhause den Lernstoff ihrer Stammschule nachholen müssen, finden sie doof.

Gelangweilte Gehirne schlafen

Die sii-kids Initiatorin besuchte im Herbst 2010 den Landesthementag Begabtenförderung „Stärken entdecken und entfalten“ in Kiel. Sie lauschte dort besonders gespannt dem Vortrag von Prof. Neubauer „Begabungserkennung und -förderung aus Sicht der Gehirnforschung“.

Eine seiner Erkenntnisse macht besonders deutlich, warum begabte Kinder im normalen Schulunterricht so oft versagen. Dort ist zum Beispiel das Lerntempo auf Normalbegabte (ca. IQ 100) ausgerichtet. Nun sitzt dazwischen ein hochbegabtes Kind, welches die Lerninhalte durch seine hohe Arbeitsgedächtniskapazität des Frontalhirns schnell erfasst – schneller, als die anderen. Hat das Hirn seine Arbeit getan, schaltet es ab und begibt sich in einen Ruhezustand und entspannt sich. Sollten nunmehr auch noch Wiederholungsaufgaben anfallen … ist das für überdurchschnittlich Intelligente eine Qual. Betreffende Schulkinder schalten ab und bekommen nichts mehr vom Unterricht mit. Entsteht dieser Zustand regelmäßig, Tag für Tag, Monat für Monat – gar für Jahre, passieren möglicher Weise folgende Dinge. Betroffene Schüler:

  • bleiben im Stoff zurück, zeigen keine Leistung – das Abrutschen auf Hauptschul-Niveau kann folgen !
  •  Lernen das Lernen nicht (ihrer „Denkerstirn“ fehlt die Herausforderung)
  • lassen sich sehr schnell ablenken, können sich nicht konzentrieren, reagieren mit Hyperaktivität und Unruhe
  • spielen aus Langeweile den Klassen-Clown, ringen um Aufmerksamkeit
  • stellen sich quer, verweigern ggf. jegliche Mitarbeit, reagieren mit Aggression
  • ziehen sich zurück, werden Außenseiter, die Folge davon: Depression
  •  oder verlieren ihre Lern-Motivation, wollen nicht mehr zur Schule gehen (Schulverweigerer)

Bei vielen Kinder passiert all das nicht – sie kommen gut durchs Leben, entwickeln sich prima, schreiben gute Noten, sind genauso froh und/oder erfolgreich, wie andere. Auch denen, die betroffen sind, kann geholfen werden.

Eine andere Lernumgebung und -methodik kann einen Teil zur Verbesserung der Situation dieser Kinder beitragen. Ebenso wichtig ist es, Kinder zusammenzubringen und ihnen den Austausch mit Gleichgesinnten zu ermöglichen. Wenigstens für einen Tag die Woche – das bringt schon immens viel, meint Kai Frantzen überzeugt.


Presse-Info und Bericht darüber:

Wie kann Schule (Hoch-)Begabte fördern? 15. Nov. 12 in Kiel: Eine Podiumsdiskussion – diese findet in der Kieler Gelehrtenschule ab 19:30 h statt und widmet sich der Frage, wie Hochbegabte in den mathematischnaturwissenschaftlichen Fächern gefördert werden können. Weitere Infos: IPN_hochbegabung_12_11_02