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Während der Corona-Pandemie wurde das Leben von Kindern und Jugendlichen massiv beschnitten – das hat negative Folgen. Nun will ein bundesweit aufgestelltes Team rund um den Verein sii-kids & -talents e.V. aus Reinfeld (Holstein), mit seiner Initiative „Kijuaa“ dem Nachwuchs helfen. Viele weitere Akteure und Anbieter aus der Kinder- und Jugendarbeit werden dafür gesucht. Erster Unterstützter ist das Deutsche Kinderhilfswerk (Berlin).

 Download der Presse-Info (ZIP)

Homeschooling, dauernd digitale Medien nutzen, in Gruppenchats und Videokonferenzen sitzen, im Internet surfen, bei PC-Spielen die Zeit vergessen, dabei Zuhause sitzen. Ständig sitzen. Hinzu kommen arbeitslose und besorgte Eltern, einsame, traurige Großeltern, geschlossene Geschäfte und keinerlei Freizeit-Aktivitäten, kein Sport, kein Nichts – selbst Treffen im kleinen Freundeskreis ist verboten. Außerdem gibt es abgebrochene Studiengänge und Ausbildungsbetriebe, die Azubis nachhause schicken und/oder in 2021 keine neuen einstellen – was macht all das mit Kindern und Jugendlichen?

Was machen die Corona-Lockdowns und die Kita- und Schulschließungen mit ihnen?

Nichts Gutes, das steht fest. Das ewige zu Hause sitzen, das oft allein und/oder von Familienstress und Ungewissheiten geprägt, macht krank – körperlich und seelisch! Rückenschmerzen, Gewichtszunahmen, Frust und Angst, Einsamkeit und psychische Erkrankungen wie Depressionen, sowie Computer- und Mediensucht sind einige der Folgen. Diverse Studien belegen mittlerweile, wie schlimm es ist. Aussagen und Weblinks dazu sind im Blog von kijuaa.de zu finden.

Nicht umsonst hat die Bundesregierung das Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ auf den Weg gebracht und am 7. Mai offiziell bekannt gemacht. Das in Höhe von 2 Mrd. Euro in den Jahren 2021 / 2022 zum Abbau von Lernrückständen (1 Mrd. Euro) und zur Förderung frühkindlicher Bildung, für Freizeit, Ferien- und Sport-Aktivitäten sowie für die Begleitung von Kindern und Jugendlichen im Alltag und in der Schule (1 Mrd. Euro).

Das Aktionsprogramm* hat vier Säulen. Die dritte Säule – Ferienfreizeiten und außerschulische Angebote – entspricht zufällig dem Konzept von Kijuaa!

Die Idee dazu hatte die Vorsitzende des sii-kids & talents e.V. aus Reinfeld (Holstein) Susanne Braun-Speck Anfang März 2021. Vom 19.-21. März nahm sie damit beim Hackathon von Update-Deutschland* teil und fand dabei ein Team: Mit dabei sind jetzt Claudia Hennig aus München, Pati Keilwerth aus Berlin und Joana Piron aus Darmstadt. Damit ist Kijuaa jetzt bundesweit aufstellt!

Unterstützung bekam das Team bereits vom Deutschen Kinderhilfswerk aus Berlin, welche die finanziellen Mittel für Fremdkosten zur Verfügung stellt. Fremdkosten sind insbesondere Rechtsanwaltsgebühren sowie Plugin-Lizenzen für die Website-Entwicklung. Die Entwicklung der Website übernimmt, wie immer bei Projekten des sii-kids & -talents e.V., die Vorsitzende Braun-Speck selbst.

„Dieses Projekt hat uns total überzeugt, deshalb fördern wir den Verein sii-kids & -talents e.V. sehr gerne. Die Corona-Pandemie hat die Kinder und Jugendlichen besonders hart getroffen, jetzt hoffen wir, dass möglichst viele Kids bald wieder Licht am Ende des Tunnels sehen“, sagt Uwe Kamp, Sprecher des Deutschen Kinderhilfswerkes.

Kijuaa ist eine Online-Plattform und versteht sich als Motivationskanal, welcher Kindern & Jugendlichen dabei helfen soll, aus der Lockdown-Mediensucht- & Depressionsfalle wieder herauszukommen. Dafür bieten viele verschiedene Akteure Corona-konforme Aktivitäten an – jetzt und auch in Zukunft. Kijuaa soll auf Dauer bleiben!

Aktivitäten sind Freizeit- und Ferienangebote als (Online-) Kurse und (Live-) Events, Ausflüge, etc., die selbstredend Corona-konform durchgeführt werden. Dazu gibt es auf der Kijuaa-Plattform auch die Möglichkeit, Gesundheits-Formalien per Mausklick auszuwählen.

„Mit Kijuaa versuchen wir das zu tun, was Therapeuten mir mal geraten haben: Kindern und Jugendlichen Perspektiven bieten und immer wieder Etwas anbieten, anbieten, anbieten – in der Hoffnung, dass sie anbeißen und wieder aktiv werden, anstatt computer-/mediensüchtig und/oder depressiv im Kinderzimmer zu sitzen. Wir wünschen uns, sie aus der Krise, wieder rein in die Aktivität zu bekommen! Unsere Mission, unser Ziel für 2021 ist, Kindern & Jugendlichen den Sommer ihres Lebens zu ermöglichen. Das mit Hilfe vielen, vieler Akteure und Anbieter aus der Kinder- und Jugendarbeit in ganz Deutschland!“ erzählt Susanne Braun-Speck stellvertretend für das Team.

Erfreulicherweise hat SH für Kinder- und Jugendliche ab 17. Mai bereits Lockerungen geplant! Ab da an ist in Schleswig-Holstein zum Beispiel draußen, im Freien, wieder Kontaktsport erlaubt. Das in Gruppen bis zu 10 erwachsenen Personen oder 20 Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Entscheidend dabei: Die Jugendsport-Ausnahme wird bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres ausgedehnt – das war bisher anders. Bisher wurden 15+jährige bei Corona-Regeln wie Erwachsene behandelt, was dazu führte, dass sie eigentlich nichts durften. Damit steht den Aktivitäten von Kijuaa und all seinen Anbietern und Akteuren nichts mehr im Wege.

Akteure aus der Kinder- & Jugendarbeit werden jetzt gesucht!

Dies können beispielsweise Sportvereine, Tanz- sowie Surf- & Segel-Schulen, Reit- und Hundeschulen, Action- & Abenteuer-Anbieter z.B. Kletterparks, Kanu-Center, etc., Künstler & Musiker, Gemeinden (Bauhöfe, Ki/Ju-Vertretungen), Institutionen der Kinder- & Jugendarbeit, Therapeuten & Coaches sowie Jugendpresse & andere Jugendvereine, Mensa / Mind sowie DGhK, Nachhaltigkeits-Kursanbieter aus dem RENN-, Foodsharing-, NABU-Netzwerken, Anbieter mit Schnupperkursen für Ki/Ju zum Beispiel ADAC Trainingsplätze und Golfclubs, sowie Ferienfreizeit-Anbieter.

Wie solche Akteure und Anbieter sich auf Kijuaa registrieren und wie sie dort Aktivitäten anlegen können, steht auf der Website unter FAQ / Anleitungen. Link: https://kijuaa.de/faq/ 


Weiterführende Links & Quellen:

  • Projekt: https://kijuaa.de
  • Aktionsprogramm „Aufholen“: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/corona-pandemie/aufholen-nach-corona
  • Hackathon: UpdateDeutschland.org

Download der Presse-Info (zip)

Corona-Regeln ab 17. Mai in SH, die Kinder & Jugendliche insbesondere betreffen (Stand: 11.5.2021 sofern der Inzidenzwert unter 100 liegt):

  • Private Zusammenkünfte außerhalb geschlossener Räume sind generell mit bis zu 10 Personen wieder zulässig – also Draußen, am Strand, im Park, auf Sportanlagen.
  • Veranstaltungen im Außenbereich sind wieder für Gruppenaktivitäten bis 25 Teilnehmer zulässig (das gilt NICHT private Feierlichkeiten).
  • Alle Freizeit- und Kultur-Einrichtungen können ihre Außenbereiche öffnen bei Wahrung der Abstände Flächenbeschränkungen analog VSK
  • Für Präsenzunterrichte im Freien finden die Regeln für Sitzungen aus dem VSK Anwendung.
  • Die bestehenden Regelungen für Angebote der Kinder- und Jugendhilfe (10er-Gruppen) werden auf Kinder- & Jugendarbeit (Vereinsarbeit, Kinder- und Jugendtreffs) ausgedehnt.
  • Zudem dürfen diese (analog zur Jugendsport-Ausnahme) außerhalb geschlossener Räume ohne Körperkontakt in festen Gruppen von bis zu 20 Kindern bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres, unter Anleitung von bis zu zwei Aufsichtspersonen, zusammenkommen.

Quelle: https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/I/_startseite/Artikel2021/II/210504_oeffnungen_mai/210505_oeffnungen_mai_uebersicht.html