Teilnahme am Expert:innen-Forum Startchancen

Nachhaltige Entwicklung des Bildungssystems? Startchancen? Soziale Gerechtigkeit? Mittwoch hat unsere Vereinsvorsitzende, Susanne Braun-Speck, beim #ExSta, dem Experten:innen-Forum Startchancen, von der Robert Bosch Stiftung und WZB (*1) aktiv teilgenommen und stellte am Ende auch das Arbeitsergebnis ihrer Gruppe vor (siehe Foto oben links *2). Es war eine Ehre für uns, dass sie als Referentin aus der Praxis, nicht Wissenschaftlerin, dabei sein konnte! Ihr schien am Ende, dass die Synergie-Effekte von Theorie und Praxis besonders wertvoll waren.

Aus dem “echten Norden” war Hans Stäcker vom @Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Schleswig-Holstein, Leiter des PerspektivSchul-Programms als Podiumsgast geladen. Die schleswig-holsteinischen #Perspektivschulen werden von der Wübben Stiftung Bildung finanziell unterstützt. Auf jeden Fall war das Expert:innen-Forum für unsere Vorsitzende eine gute Gelegenheit, um an Ideen für eine bessere, gerechtere, chancengleiche Schulwelt mitzuwirken, entsprechend SDG4 hochwertige Bildung und SDG10 / weniger Ungleichheiten, sowie #GD17 / Partnerschaften zur Erreichung der Ziele.

*1 WZB: Wissenschaftszentrum Berlin fuer Sozialforschung. *2 Auf dem Foto ist ein Screenshot vom Arbeitsergebnis (links, auf dem Whiteboard) reinkopiert.

Details:

Am 19.04.2023 fand das Expert:innen-Forum Startchancen in hybrider Form aus Berlin statt. Das Forum brachte Expert:innen aus verschiedenen Bereichen zusammen, um über das innovative Startchancen-Programm zu diskutieren und Impulse für dessen Weiterentwicklung zu geben.

Der Tag begann für die Teilnehmer vor Ort, in Berlin, mit einem gemeinsamen Ankommen beim Kaffee – die Online-Teilnehmer (anfangs rund 50 Personen; am Ende noch 32) tranken den Kaffee alleine vor ihrem Bildschirm :-). Nach der Begrüßung folgten um 10 Uhr spannende Impulsvorträge von namhaften Expert:innen auf dem Gebiet der Bildung und Teilhabe.

  • Prof. Dr. Jutta Allmendinger sprach über die Potenziale des ressortübergreifenden Zusammendenkens des Startchancen-Programms, von Länderprogrammen und Bildungs- und Teilhabeleistungen.
  • Prof. Dr. em. Horst Weishaupt referierte über die Herausforderungen, die durch Demografie, Beschäftigungssystem und Bildung entstehen und wie eine bedarfsdifferenzierte Bildungsfinanzierung als Schlüssel zur Verhinderung einer Qualifikationskrise am Arbeitsmarkt dienen kann.
  • Prof. Dr. Michael Wrase beleuchtete die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine Zusammenarbeit von Bund und Ländern zur Umsetzung der drei Säulen des Startchancen-Programms vorgesehenen “Chancenbudgets”.

Nach einer kurzen Pause folgte eine Podiumsdiskussion, moderiert von Dr. Hanna Pfänder von der Wübben Stiftung.

Auf dem Podium waren hochkarätige Gäste vertreten, darunter Hans Stäcker vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Schleswig-Holstein, Dirk Besch von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Berlin, Sven Olsok-Becker, Schulleiter der Grundschule im Beerwinkel in Berlin, und Prof. Dr. Sybille Stöbe-Blossey, Professorin an der Universität Duisburg-Essen und Expertin für Schulentwicklung (SchuMaS). Die Podiumsdiskussion ermöglichte einen interaktiven Austausch und gab Einblicke in unterschiedliche Perspektiven und Herausforderungen im Bildungssystem.

Nach der Podiumsdiskussion folgten die Workshop-Phasen zum bedarfsgerechten Einsatz des Startchancen-Programms.

In kleinen Arbeitsgruppen wurden zunächst (in Phase 1) konkrete Fragestellungen diskutiert und Lösungsansätze erarbeitet. Die Mittagspause bot Gelegenheit für Networking und vertiefende Gespräche unter den Teilnehmenden vor Ort. Am Nachmittag ging es weiter mit der Workshop-Phase II, in der die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen weiter vertieft und ausgewertet wurden. Die Diskussionen waren angeregt und konstruktiv, und es wurde deutlich, wie vielfältig die Herausforderungen im Bildungssystem sind und wie wichtig eine bedarfsgerechte Einsatzplanung des Startchancen-Programms ist.

Als Arbeitsplattform diente ein #MiroBoard. Orangefarbene Notizen hat sii-kids & -talents Vorsitzende, Susanne Braun-Speck, für deren Gruppe geschrieben, wobei Maßnahme 20, 23 und 24 auch inhaltlich von ihr sind.

 


Abschließend wurden die Ergebnisse der Workshops zusammengeführt und im Plenum präsentiert.

Das Startchancen-Forum 2023 war ein wichtiger Meilenstein in der Diskussion um Bildungsförderung in Deutschland und hat Impulse für eine bedarfsgerechte Bildungsförderung gesetzt. Es hat gezeigt, dass ein konstruktiver Austausch zwischen Expert:innen aus verschiedenen Bereichen unerlässlich ist, um die Herausforderungen in der Bildungsförderung anzugehen und Lösungen zu finden. Die Zusammenarbeit von Bund, Ländern, Bildungseinrichtungen, Zivilgesellschaft und Eltern ist entscheidend, um eine chancengerechte Bildung für alle Kinder und Jugendlichen in Deutschland zu gewährleisten und Startchancen zu ermöglichen.

Antrag unserer Arbeitsgruppe (Gr. 6, mit max. 15 Personen, u.a. mit Julia Oefner, Maren Riepe und Joela Dukat)-  was ich am Ende stellvertretend im Plenum präsentierte):

  • zur Maßnahme: Fach- und Prozessberatung sowie Schulentwicklung (multiprofessionell)
  • unter Berücksichtigung der Prämisse: Qualität von externen Beratern durch spezielle Qualifikation UND mit Felderfahrung / Praxisnähe sicherstellen > Geld dafür, nachhaltige Zufriedenheit
  • Wer: Bund und Länder werden beauftragt
  • mit Wem: je nach Struktur der Bundesländer (Schulen > Schulbudget; Fortbildungsinstitute; u.a.)
  • bis Wann: ab sofort (Fachkräftemangel und Herausforderungen in Schulen steigen)
  • Was: ein externes Unterstützungssystem in Form von Fach-, Netzwerk- und Schulentwicklungs-Beratung sicherstellen. Dabei gilt es Qualität und entsprechende Budgetierung zu ermöglichen. Für Schulentwicklung und multiprofessionelle Arbeit in Schulen müssen Budgets für externe Fach- und Prozessberater mindestens in gleicher Höhe wie TL-V 13 zzgl. NK und MwSt. sichergestellt werden. Ähnliche Entlastung o. Entlohnung für Moderierende der staatlichen Beratungssysteme (etwas Lehrkräften).